Das Schwimmbad als Keimfalle - Scheidenpilz und Baden

Der Sommer steht vor der Tür. Das bedeutet Badeanzüge, Cocktails und Schwimmen im See, Freibad oder gar im Meer. Ob im Schwimmbad oder am Strand - Wasser kann für den Intimbereich ein wahres Chaos bedeuten. Der menschliche Körper ist sehr gut in der Lage, sich selbst auszubalancieren. Wenn Sie jedoch in einem nassen Badeanzug faulenzen, kann dieses Gleichgewicht aus den Fugen geraten. Chemikalien aus dem Schwimmbad und Bakterien aus dem Meer und den Seen werden vom Stoff des Badeanzugs aufgenommen. So entsteht ein feuchter, warmer Ort, an dem sich Keime ansiedeln können, die zu einer Harnwegsinfektion, einer bakteriellen Überwucherung in der Vagina oder einer Scheidenpilzinfektion führen können.

Niemand weiß mehr über Selbstpflege als Ihr Intimbereich

Dieser selbstreinigende Bereich beherbergt Millionen von winzigen Organismen, die mit Ihrem Körper zusammenarbeiten, um die Vagina in einem perfekten, gesunden Zustand zu halten. Doch diese Organismen sind sehr empfindlich und brauchen Ihre Hilfe, um geschützt zu bleiben. Der Vaginalkanal braucht einen pH-Wert zwischen 4 und 5, damit die Vaginalflora gedeihen und den Intimbereich gesund erhalten kann. Ein kurzes Bad im Schwimmbad oder Whirlpool kann Ihrem Intimbereich jedoch schaden.

Viele Schwimmbecken und Whirlpools werden mit Chlor gereinigt

Chlor ist eine Chemikalie, die Bakterien abtötet. Für die allgemeine Hygiene ist Chlor äußerst hilfreich, denn das warme Wasser in einem Pool ist der ideale Nährboden für Bakterien. Doch nicht alle Bakterien sind schlecht! Die Vaginalflora verfügt über viele gute Bakterien, die den Intimbereich in einem gesunden Zustand halten. Wenn das Chlor also zu tief eindringt und einige der guten Bakterien abtötet, die eigentlich dazu beitragen sollen, dass die Vagina gesund bleibt, ist es nicht verwunderlich, wenn der Intimbereich aus dem Gleichgewicht gerät.

Wie wirkt sich Chlor auf die Vagina aus?

  1. Hefepilzinfektion - wird der vaginale pH-Wert zu basisch, kann ein Pilz wachsen, der Hefepilzinfektionen verursacht.
  2. Bakterielle Vaginose - ein unausgewogener vaginaler pH-Wert kann auch zu bakterieller Vaginose führen, die nicht nur sehr juckt und unangenehm ist, sondern auch oft von einem unangenehm riechenden Ausfluss begleitet wird.
  3. Vaginitis - alles, was den vaginalen pH-Wert stört, kann zu Entzündungen führen. Bei manchen Menschen kann Chlor eine allergische Reaktion in der Vagina hervorrufen, die dazu führt, dass die Vagina anschwillt oder juckt.
  4. Vulvitis - Chlor kann sich auch äußerlich auf die Scheide auswirken. Die Schamlippen können sehr empfindlich auf Chlor reagieren, was dazu führen kann, dass die Haut der Schamlippen brennt oder juckt.

Schwimmen als Risikofaktor

Wie schön ist es doch, in einem See, im Meer, im Schwimmbad oder im Spa zu schwimmen und sich dann zu entspannen, während Sonne und Wind unsere Haut und den Badeanzug unter den goldenen Strahlen trocknen. Dies kann jedoch den Ausbruch einer Scheidenpilzinfektion begünstigen. Zu dem langen Kontakt der Schleimhaut mit einer warmen und feuchten Umgebung, der durch das lange Tragen nasser Badewäsche und die Reibung des Stoffes entsteht, kommt noch der Kontakt mit bestimmten Chemikalien, die im Badewasser enthalten sein können. Die Kombination verschiedener Faktoren ist höchstwahrscheinlich der Grund dafür, dass Schwimmen ein bekannter Risikofaktor für Vaginalinfektionen ist.

So sieht effektive Vorbeugung aus

Die Vorbeugung von vaginalen Hefepilzinfektionen beginnt mit angemessener Hygiene. Warmes Wasser, milde Seife und sanfte Reinigung sind erforderlich. Eine tägliche Reinigung ist ausreichend. In der Apotheke sind spezielle Reinigungsmittel mit ausgewogenem pH-Wert für den Genitalbereich erhältlich. Hier sind weitere Tipps, um das Risiko einer Scheidenpilzinfektion nach dem Schwimmen zu verringern.

  • Trocknen Sie den Intimbereich nach dem Schwimmen mit einem Handtuch ab, ohne kräftig zu reiben.
  • Tragen Sie Ihre nasse Badekleidung nicht über einen längeren Zeitraum.
  • Ziehen Sie den nassen Badeanzug sofort nach dem Schwimmen aus und ziehen Sie trockene, saubere Unterwäsche an.
  • Vermeiden Sie es, sich längere Zeit Hitze und Feuchtigkeit auszusetzen. Suchen Sie kühle und trockene Orte auf.
  • Verwenden Sie keine überflüssigen Produkte wie Vaginalspülungen und Puder. Diese Produkte sind aus Sicht der Vorbeugung nicht von Nutzen. Im Gegenteil, sie können ein Ungleichgewicht der Vaginalflora fördern.

Allgemeine Tipps zu gesunder Intimpflege

Chlor schützt unsere Gesundheit vor schädlichen Bakterien, aber oft um den Preis, dass auch gute Bakterien verloren gehen. Wenn Sie sich im Urlaub im Schwimmbad entspannt haben oder gerne schwimmen gehen, können Sie Vaginalzäpfchen verwenden, um Ihren Intimbereich gesund zu halten. Ihre Apotheke berät Sie gern ausführlich zu diesem und weiteren Mitteln, um Erkrankungen im Intimbereich vorzubeugen.

Vaginalzäpfchen sorgen für einen gesunden Nährboden für die in der Vaginalflora vorhandenen Laktobazillen und bieten das perfekte Umfeld für ihre optimale Vermehrung. Diese natürlichen Milchkulturen schützen die Vagina vor schädlichen Bakterien und Infektionen und sorgen für ein natürliches biologisches Gleichgewicht des Vaginalmilieus.

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